
10.7. - 24.7. Finnland und Schweden
Also wir sind schon auf dem Heimweg. Von jetzt an ist die Hauptrichtung nach Süden. Zuerst kommen wir nach Finnland. Bald nach der Grenze sehen wir ein Freiluft Skolt Sami Museum. Der Besuch ist aber sehr kurz - die Mücken sehr angriffig und stechwütend.
In Inari waren wir schon vor 6 Jahren. Diesmal ist es sehr schönes Wetter und der Bänz hochbeinig, sodass wir nicht Gefahr laufen, den Frischwasserstutzen abzureissen wie letztes Mal mit dem Wigwam. Sonst ist es wie damals: Die abgestandene Luft in der Rezeption, die gleichen wortkargen Betreiber. Der Platz liegt wunderbar am Inarisee.
Sirkka bei Levi/Kittilä ist ein Winterferienort. Sogar der Schnee wird unter hellen Schutzplanen übersommert. Wir richten uns drei Tage ein für Wäsche, 2. Teil des Reiseberichts, Regen aussitzen und als Belohnung jeden Abend in die Sauna gehen. Nach getaner Arbeit wollen wir wandern, müssen aber wieder zurück weil wir das Mückenmittel vergessen haben und die Tour abspecken. Im Sommer ist fast alles zu und es wirkt ausgestorben. Wir schlecken ein feines Eis. Das ist nach 10`000 Schritten verdient.
14. - 16.7. Rovaniemi
Wir fahren weiter durch gefühlt endlose Wälder, gerade Strassen, an lauschigen Seen vorbei, sehen einige Rentiere und zwei Velofahrer. Nach 160 km kommen wir nach Rovaniemi. Die Stadt haben wir 2018 erkundet bis wir den Frischwassertank flicken konnten. Wir schlendern durch die Stadt, finden das Restaurant Nili geschlossen und gehen ins Amarillo, leider 3. Liga.
Diesmal bewundern wir Rentiere in der Kunst und freuen uns über das lustvolle Hanteltraining.
Wir möchten den Bänz waschen, weil er nach dem vielen Regen ziemlich braun ist. Leider finden wir keine Anlage für so hohe Autos. Zum Glück: Wir fahren auf ungeteerter Strasse nach Oulu am Meer. Dort stellen wir uns an einen Plaisirhafen nur 1 km vom Marktplatz entfernt. Wir erkunden die Innenstadt zu Fuss, lädelen etwas und am Schluss essen wir fein am Marktplatz im Rücken des Marktpolizisten. Am nächsten Morgen marschieren wir wieder auf den Markt zum Frühstück mit ausgezeichneten Fischbrötchen.
Auf der Weiterfahrt kommen wir an Kalajoki vorbei. Dort sind die ausgedehnten Dünen bekannt und wir haben an diesem heissen Tag die Idee uns im Meer abzukühlen. Aber Pech: Für ein Fuss- oder Wadenbad müssten wir sicher 1 km hinaus waten. Auch Gewitterwolken ziehen auf, darum fahren wir weiter Richtung Vaasa. Es regnet die ganze Nacht.
In Bjärgas bewundern wir die Mühle einer alten schwedischen Siedlung und beim nächsten Halt in Nykarleby eine wunderschön bemalte Kirche von 1708. An der Decke ein Bild der Trinität, gut erklärt und trotzdem unverständlich. Die älteste Orgel von Finnland kann man in Munsala bewundern und dazu schöne Leuchter.
In Vaasa möchte Hans zum Alko Laden und ich in den Kleiderladen. Auf dem Camping hat es eine Sauna, die nur am Morgen eingeheizt wird. Wir geniessen die wunderbare Abkühlung im Bottnischen Meerbusen.
Am Nachmittag fahren wir mit der Fähre nach Umeo in Schweden. Hans möchte gerne am Hafen parkieren, gibt aber das Navi falsch ein. So landen wir auf dem Parkplatz von IKEA. Zum ersten Mal nach zwei Monaten fällt uns die Dämmerung wieder auf, vielleicht auch weil es regnet.
20.7. - 24.7. Schweden
In Umea besuchen wir zwei Museen. Ein neues, IKEA, ganz schnell gesehen und das Freiluftmuseum Gammlia. Es zeigt ein schwedisches Bauerndorf ähnlich dem Ballenberg. Wir bewundern die Häuser und die Schule. Ganz viel wird für Kinder getan: Sie können den ausgestopften Schafen Heu bringen oder das Pferd striegeln und tun das auch. Oder in der Bäckerei backen sie Tunnbröd. Wir nehmen uns ein Rezept des Fladenbrotes und verziehen uns in eine Ausstellung zum Thema Abtreibung. Wieviel Leid dieses Verbot den Frauen bringt, in immer mehreren Ländern heute ein trauriges Thema.
Die nächsten drei Tage verbringen wir in Överhörnäs mit Monica und Peter, die durch Schweden nach Süden reisen. Wir grillieren, essen feinen Kuchen von Monica und erleben gemütliche Stunden. Es ist sommerlich warm, darum kühlt sich Beatrice im Meer ab.
Am Montag, 22. Juli erklimmen wir bei schönem und heissem Wetter den Skuleberget, 294 müM. Die Gegend war von Gletschern aus der Eiszeit ins Meer gedrückt worden. Als sie schmolzen spülte das Meer Pflanzen und Humus weg. Darum ist der Aufstieg sehr abwechslungsreich. Nach einem steilen Teil im Wald steigen wir über nackten Fels in Reibungstechnik. Die Sohlen halten gut. Es ist ein schweisstreibender Aufstieg und für Monica ein echter Erfolg, darum erhält sie oben einen Bergpreis. Wir umrunden auch die Gipfelregion und fahren dann mit einem seeehr langsamen Sessellift ins Tal. Peter hat schon einen Platz Lövvick am Meer erkundet, dort verbringen wir einen schönen Abend miteinander.
Am nächsten Morgen treffen wir uns in Härnösand zum Zmittag und dann trennen sich unsere Wege. Wir wollen wieder nach Norwegen zurück. In Rätan auf der Strecke nach Röros wollen wir den 3. Teil vom Reisebericht schreiben. Aber wir haben einen Tiefpunkt unserer Reise: Wir finden keinen ebenen Platz, die GSM Verbindung ist schlecht, Hunger haben wir auch und da geht auch noch das Gas aus! Zum Glück hat es eine Küche. Wir gehen früh schlafen und wirklich, am andern morgen sieht die Welt viel freundlicher aus. Ziel: Wir brauchen Gas.
Wir fahren fast jede Tankstelle an und treffen dabei hilfsbereite Menschen und schöne Häuser. In Funäsdalen, einem Wintersportort auch mit Sommerbetrieb erhalten wir den entscheidenden Tipp: Gummi und Maskine in Röros. So verlassen wir Schweden wieder und nach zehn Minuten ist die Flasche gefüllt, kostet 16 Euro und wir können wieder kochen. Auf diesem Camping waren wir schon vor 2003 mit dem Zelt. Vor vier Jahren wurde die Wiese terrassiert für den Campingboom. Und wil wir wieder Gas haben, können wir wieder fein kochen: Hier der Pizzaiolo und sein Werk.
Während des ausgiebigen Regens suchen wir die Föteli aus und laden diese mit dem Text auf den Blog - der 3. Reisebericht ist geschafft.